Kassel-Niederzwehren:: Wasserrohrbruch vorgetäuscht und hochbetagtes Ehepaar in ihrer Wohnung bestohlen: Zeugenhinweise auf "Falsche Stadtwerker" erbeten
Als Mitarbeiter der Stadtwerke gaben sich unbekannte Täter am Donnerstagnachmittag in der Twernegasse in Kassel-Niederzwehren aus, gelangten so in die Wohnung eines hochbetagten Ehepaars und erbeuteten einen Tresor mit einem hohen Geldbetrag und mehrere Schmuckstücke. Die Ermittler der EG SÄM der Kasseler Kripo, die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen bearbeiten, sind nun auf der Suche nach Zeugen. Zudem möchte die Polizei vor dieser Masche warnen und Ratschläge geben, wie man sich vor Trickdiebstahl in den eigenen vier Wänden schützen kann.
Trickdiebe gelangen in die Wohnung
Wie die zur Anzeigenaufnahme und Spurensicherung eingesetzten Beamten des Kasseler Kriminaldauerdienstes berichten, ereignete sich der dreiste Trickdiebstahl in dem Mehrfamilienhaus nach bisherigen Erkenntnissen am Nachmittag zwischen 14:30 und 14:50 Uhr. Das Ehepaar schilderte den Kriminalbeamten, dass zwei Männer an ihrer Wohnungstür geklingelt und sich glaubhaft als Mitarbeiter der Stadtwerke ausgegeben hatten. Sie erklärten den Senioren, wegen eines Wasserrohrbruchs handwerkliche Arbeiten in der Wohnung durchführen zu müssen. Das hilfsbereite Ehepaar ließ die vermeintlichen Stadtwerker daraufhin in die Wohnung und kam der Aufforderung der Männer nach, im Badezimmer das Wasser laufen zu lassen. Diesen unbeobachteten Moment nutzten die Täter bisherigen Ermittlungen zufolge, um die Schmuckstücke und einen Tresor mit einem niedrigen fünfstelligen Bargeldbetrag aus dem Schlafzimmer zu entwenden. Nachdem die Täter wenige Minuten später die Wohnung verlassen hatten, bemerkten die Opfer den Diebstahl. Eine genaue Beschreibung der Diebe war dem Ehepaar, das altersbedingt bereits stark eingeschränkt ist, nicht möglich.
Silberner Kastenwagen aufgefallen
Einem Anwohner war am Nachmittag ein silberner Kastenwagen mit schwarzen Scheiben im Bereich des Tatorts aufgefallen, aus dem vier Männer mittleren Alters ausgestiegen waren. Einer war etwa 1,80 Meter groß, schlank, hatte graue Haare und trug einen "Blaumann". Zwei weitere Männer waren etwa 1,75 Meter groß, kräftig, hatten dunkle Haare, trugen einen Mundschutz und waren dunkel gekleidet, so der Zeuge. Von dem vierten Mann liegt bislang keine konkrete Beschreibung vor. Die zuständigen Ermittler gehen derzeit davon aus, dass es sich bei den beobachteten Männern um die Täter gehandelt haben könnte.
Weitere Zeugen, die in den Donnerstag Nachmittagsstunden verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Tatorts beobachtet haben und der EG SÄM Hinweise auf die Täter geben können, werden gebeten, sich unter Tel.: 0561- 9100 bei der Polizei Kassel zu melden.
Die Polizei gibt folgende Ratschläge
Um sich vor Trickdiebstahl in den eigenen vier Wänden zu schützen, gibt die Polizei folgende Ratschläge:
- Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den
Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur
bei vorgelegtem Sperrriegel.
- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie
Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine
Vertrauensperson anwesend ist.
- Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen
Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
- Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst
bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt
worden sind. Das gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der
Stadtwerke.
- Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die
Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür
gegenseitig Beistand zu leisten.
- Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis
und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen
Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an.
Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.