Kassel: Großer Schlag gegen die Rauschgiftkriminalität: Über 36 Kilo Drogen beschlagnahmt; sieben Verdächtige festgenommen
Ein großer Schlag gegen die Rauschgiftkriminalität in Kassel ist in dieser Woche der Kasseler Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Kassel gelungen.
Bei umfangreichen Ermittlungen durch die beim Kommissariat 34 zur Bekämpfung der Kriminalität in der Kasseler Innenstadt eingerichtete "AG Stern" geriet
eine bestimmte Tätergruppe ins Visier der Drogenfahnder, die offenbar einen florierenden Handel mit Kokain und Cannabis organisiert. Umfangreiche operative
Maßnahmen konnten die kriminellen Bandenstrukturen weiter aufhellen, sodass in den letzten Tagen schlagartig mehrere Festnahmen und die Durchsuchung
von insgesamt fünf Wohnobjekten in Stadt und Landkreis Kassel erfolgten. Insgesamt sieben Tatverdächtige, sechs Männer und eine Frau, nahmen Beamte
nordhessischer Spezialeinheiten und operativer Einheiten fest. Über 36 Kilogramm Rauschgift - im Einzelnen 2,5 kg hochwertiges Kokain, 24,5 kg Haschisch,
6,25 kg Marihuana und 3 kg Amphetamin - das für den Weiterverkauf in der Kasseler Innenstadt bestimmt war -, sowie 147.000 Euro Bargeld - mutmaßlich aus
Drogengeschäften stammend - beschlagnahmten die Ermittler. Die Drogen haben einen geschätzten Straßenverkaufswert von einer halben Millionen Euro.
Die sechs festgenommenen Männer sollen nun auf Antrag der Kasseler Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt werden.
Festnahmen nach Drogen-Lieferung
Als möglichen Kopf der Bande identifizierten die Ermittler während der über Monate andauernden Ermittlungen einen 46-jährigen Marokkaner. Ihn und
einen 43-jährigen deutschen Mittäter nahmen Beamte einer Spezialeinheit gestern in Schauenburg fest, nachdem sie von einem 52-jährigen Niederländer
zwei mit Cannabis und Kokain gefüllte Sporttaschen erhalten hatten. Für den 52-jährigen Lieferanten klickten kurz darauf noch im Besitz des vereinbarten
Kurierlohns auf der A 44 die Handschellen.
Vier weitere Mittäter bei Durchsuchungen verhaftet
Bei der Durchsuchung der fünf Wohnobjekte in Stadt und Landkreis Kassel nahmen die Drogenfahnder die drei Männer im Alter von 24, 29 und 57 Jahren
sowie eine 29 Jahre alte Frau fest, die alle die marokkanische Staatsangehörigkeit haben. Bei diesen Maßnahmen stellten sie auch den größten Teil des
im Rahmen des gesamten Verfahren aufgefundenen Rauschgifts, das Bargeld und umfangreiches Beweismaterial sicher. Unter anderem fanden sie auch
eine geladene, scharfe Schusswaffe. Nach derzeitigen Erkenntnissen fungierte der festgenommene 24-Jährige ausschließlich als Bewacher einer sogenannten
"Bunkerwohnung" und war dort für das Strecken und Verpacken der Drogen verantwortlich. Den Verkauf übernahmen offenbar der 29-Jährige und der 57-Jährige.
Auf Antrag der Kasseler Staatsanwaltschaft sollen nun alle sechs festgenommenen Männer, von denen sich die 24, 29 und 46 Jahre alten Tatverdächtigen zudem
illegal in Deutschland aufhalten, einem Haftrichter vorgeführt werden. Gegen die 29-Jährige haben sich keine Haftgründe ergeben, weshalb sie zunächst auf freien
Fuß gesetzt worden ist.